In aller Regel verarbeiten Lohnfertiger eine große Bandbreite von Rohren und Profilen aus verschiedenen Metallmaterialien mit unterschiedlichen Durchmessern und Wandstärken. Gerade auch in der Herstellung von Rahmen für Landmaschinen oder im Leichtbau ist das der Fall. Bei der Auswahl ihrer Produktionstechnik sind sie häufig zu Kompromissen gezwungen.
Typischerweise haben sie die Wahl zwischen zwei Alternativen: Entweder sie entscheiden sich für eine Laserschneidemaschine für Rohre mit großen Durchmessern, die auch sehr schwere Rohre, Träger und Profile verarbeitet. Oder sie wählen eine Maschine für Rohre und Profile mit kleineren Durchmessern, die hier maximale Leistung und Produktivität bietet.
Bei Stangen mit stark variierenden Größen und Gewichten können zudem Rohrlaser eine geeignete Lösung sein, die auch mittelgroße Rohre bei hoher Produktivität verarbeiten. Je nachdem sind sie der Schlüssel zu mehr Wettbewerbsfähigkeit –zum Beispiel in der Herstellung von Landmaschinen oder im Leichtbau.
In Anwendungsbereichen wie in der Herstellung von Landmaschinen, Nutz- und Schwerlastfahrzeugen oder im Leichtbau kann die Inbetriebnahme eines Rohrlasers für mittelgroße Rohre signifikante Vorteile mit sich bringen:
Bei der Auswahl der am besten geeigneten Maschine sollte allerdings nicht nur der Durchmesserbereich berücksichtigt werden. Vielmehr gilt es, hier auch andere Leistungsmerkmale zu betrachten. Diese werden nachfolgend diskutiert.
Rohrlaser für Rohre mit großem Durchmesser und für große Profile, wie sie vorrangig im Bauwesen eingesetzt werden, und Rohrlaser für mittelgroße Durchmesser für Anwendungen unter anderem in der Möbel- und der Automobilindustrie weisen sehr unterschiedliche Eigenschaften auf.
Erstere handhaben schwere Stangen sicher und zuverlässig. Letztere bieten in der Verarbeitung leichter und dünnerer Stangen höhere Dynamik und Geschwindigkeit. Kurz: Es handelt sich um zwei grundsätzlich verschiedene Maschinenarten.
In der Herstellung von Land- und Erdbewegungsmaschinen sowie von Nutzfahrzeugen werden Rohre mit Durchmessern bis 300 mm, Standardprofile wie Quadrat- und Rechteckrohre sowie C-, L- und H-Profile verarbeitet. Darüber hinaus kommen bei Nutzfahrzeugen und im Leichtbau häufig Rohre aus Edelstahl und aus Aluminium zum Einsatz. Bei Schwerlastfahrzeugen wird dagegen Stahl bevorzugt.
Der vor kurzem auf den Markt gebrachte Rohrlaser LT12 mit Faserlaser bietet bei den oben genannten Anwendungen und Produkten optimale Leistung. Er verarbeitet Rohre mit Durchmessern bis 300 mm und Stangengewichten bis 62 kg/m. Die LT12 ist mit einem 3D-Schneidkopf ausgestattet und steuert automatisch den gesamten Prozess – angefangen bei der Beladung über das Schneiden bis hin zum Entladen der fertigen Teile. Im nachfolgenden Video sehen Sie diese Maschine in Aktion.
Die LT12 ist ideal geeignet für die Herstellung von Fahrgestellkomponenten für Landmaschinen, Lkws oder Erdbewegungsmaschinen sowie für den Leichtbau. Hier unter anderem für Schuppen, Pergolen oder Unterstände einschließlich Konstruktionen für moderne Solaranlagen und generell für erneuerbare Energien.
In der Herstellung von Rahmenkomponenten für Landmaschinen kommen häufig hochfeste Stahlsorten zum Einsatz. Die hohen Kosten dieser Rohre und Profile – sie werden sowohl von der Stahlgüte als auch von ihren Dicken und Durchmessern bestimmt – erfordern Lösungen, bei denen die Reststücke an den Rohrenden minimiert werden können.
Bei Laserschneidemaschinen für große Rohre und Profile ist der Abfall am Ende der Stangen vermeidbar, wenn diese Maschinen mit drei unabhängigen Spindeln arbeiten.
Bei Rohren mit kleineren Durchmessern ist eine Lösung mit Lünette die beste Wahl. Sie ist zwar schlanker, aber sie lässt nicht zu, dass die Rohre an ihren Enden geschnitten werden können. Denn die Lünette muss die Rohre hier halten. Deshalb bleiben an den Rohrenden Reststücke übrig.
Bei dem Rohrlaser LT12 kann die Spindel in die Lünette einfahren, womit die Reststücke an den Rohrenden auf den Teil reduziert werden, an dem sie von den Spannbacken gehalten werden.
In diesem Video ist zu sehen, wie die Spindel in die Lünette einfährt..
Bei mittelgroßen Rohren und Profilen ist es wichtig, auch lange Stangen bis 12 m Länge verarbeiten zu können – nicht nur wegen der Länge der herzustellenden Teile. Vielmehr bringen längere Stangen den Vorteil mit sich, dass sich das Material bei ihnen optimal ausnutzen lässt. Tatsächlich erlauben längere Stangen eine effizientere Verschachtelung.
Andererseits nimmt die Genauigkeit mit zunehmender Stangenlänge tendenziell ab, da es in ihrem Herstellprozess zu Verformungen kommt.
Die LT12 verfügt über eine automatische Kettenbeladung für Rohre bis 12,5 m Länge und kann mit Active Scan ausgestattet werden. Dieses von der BLM GROUP entwickelte Active Tool gewährleistet auch bei verformten Rohren hohe Genauigkeit und Qualität der hergestellten Teile.
Bei Active Scan handelt es sich um ein optisches Messsystem, das axiale Fehler zu verarbeitender Rohre und Profile in Echtzeit korrigiert. Die Abweichungen werden mit Laser-Sensoren gemessen und in den Teileprogrammen binnen Bruchteilen von Sekunden ausgeglichen. Sie erreichen garantiert die angestrebte Genauigkeit.
Hier finden Sie weitere Details zu dieser Funktion und zu den anderen Active Tools der BLM GROUP
Im 3D-Laserschneiden von Werkstücken aus Rohren und Profilen, die später geschweißt werden sollen, erzielen Sie auch bei den Winkeln der Fasen höchste Genauigkeit. Der Schweißzusatz kann vollständig eindringen.
Dank ihres 3D-Schneidkopfs Tube Cutter kann die LT12 sehr dicke Rohre verarbeiten und aus der Vertikalen Winkel bis 50° schneiden. Die Funktionen Active Piercing und Active Focus runden dieses System ab, das neben Genauigkeit und Geschwindigkeit auch Flexibilität garantiert.
Die Möglichkeit, in ein- und demselben Rohrlaser zusätzliche Prozesse wie das Bohren und Gewindeschneiden ausführen zu können, wird gerade auch in der Herstellung von Landmaschinen oder im Leichtbau sehr geschätzt. Denn die Werkstücke müssen nicht mehr auf verschiedenen Maschinen bearbeitet werden, was die Produktionszeiten verkürzt und die Genauigkeit der Teile verbessert.
Die LT12 lässt sich mit einer Bohr- und Gewindeschneideinheit ausstatten, die Gewinde von M3 bis M12 schneidet. Ihr Magazin mit 16 Werkzeugen wechselt diese automatisch. Zudem verfügt es über ein Kontrollsystem, das den Zustand der Werkzeuge überwacht.
Dieser Prozess kann – wie generell alle auszuführenden Laserprozesse – auf einfache Weise mit der CAD/CAM Programmier-Software ArTube programmiert werden.
Es bringt entscheidende Vorteile mit sich, wenn Sie 3D-Modelle von Rahmen und Konstruktionen in verschiedenen Formaten verwalten können. Dabei sollten die einzelnen Komponenten der 3D-Modelle leicht erkennbar sein und sich – losgelöst von den Rahmen und Konstruktionen – auf einer intuitiven Oberfläche parametrisch verarbeiten und anpassen lassen.
Darüber hinaus müssen bei der Programmierung der Teile bestimmte Funktionen zur Verfügung stehen, die den Bedienern ihre Arbeit erleichtern. Das gilt zum Beispiel für Bibliotheken mit verschiedenen Arten von Verbindungen und die Möglichkeit, Objekte wie Geometrien oder 3D-Teile auf einfache Weise zu vervielfältigen.
Die Software-Suite BLMelements – sie ist für alle Rohrlaser der BLM GROUP verfügbar – wartet mit zwei Modulen auf, die bei der LT12 besonders wichtig sind: Assembler und Composer.
Mit Assembler importieren und bearbeiten Sie parametrisch komplexe Konstruktionen. Er bietet alle Möglichkeiten für den Import und die Verarbeitung von Dateien im IFC-Format. Damit kann er Hersteller von Werkstücken für das Bauwesen, die diesen Standard verwenden, in entscheidender Weise unterstützen. Nach dem Import lassen sich die Modelle in ArTube so anpassen und verwalten, als wären sie mit dieser Software erstellt worden.
Mit dem Composer können Sie Wiederholungsregeln für die Herstellung komplexer Teile definieren, die mehrere Bearbeitungen erfordern – sogar aus Ihrem ERP-System auf parametrische und transparente Weise. Dank der Verfügbarkeit vollständiger Bibliotheken mit unter anderem europäischen, amerikanischen, englischen und australischen Standardprofilen wird die Verarbeitung offener Profile signifikant vereinfacht.